Bestandsmanagement - Allgemeines
Der Bestand in einem Lager sollte einerseits so sein, dass Kunden jederzeit beliefert werden können. Das also jeder nachgefragte Artikel sofort verfügbar ist. Andererseits sollen aus ökonomischen Gründen die Lagerbestände möglichst gering gehalten werden. In diesem Spannungsfeld agiert das Bestandsmanagement. Kundenzufriedenheit versus Ökonomie.
Bedarfsplanung
Grundsätzlich beschäftigt sich die Bedarfsplanung – auch Bedarfsermittlung oder Materialbedarfsplanung genannt – mit der Ermittlung der zukünftigen Bedarfe an Materialien, Ersatzteilen, usw. um die Kapazitäten für Fertigung, Beschaffung und Transport ermitteln zu können. Hier spricht man vom sogenannten Sekundärbedarf, d.h. Güter, welche – wie bereits genannt – zur Produktion oder zum Ersatzteilrepertoire gehören, sind dabei mitinbegriffen.
Nach der Vorhersage des Primärbedarfes – z.B. Absatz und Produktion – mithilfe der Absatzprognose wird der Bedarf mit sogenanntem Sicherheitsbedarf für die nächsten 12-24 Monate auf SKU-Ebene berechnet. Dabei können benötigte Ressourcen sowohl aus der Eigenproduktion als auch aus der Fremdfertigung stammen.
Bestandsplanung
Die Bestandsplanung legt die benötigten Lagerbestände fest um termingerecht Lieferbereit zu sein. Dazu gehört, wie oben bereits erwähnt, die Kontrolle der richtigen Bestandsmenge für optimale Lieferfähigkeit und Verfügbarkeit, wobei z.B. Sicherheitsbestände usw. miteinberechnet werden müssen.
Beschaffungsplanung
Auf artikelspezifischer Ebene wird nun die Beschaffung unter Berücksichtigung von Bestell-, Liefer- bzw. Produktionsfristen definiert. Je nach Anforderung wird das Verfahren in Hinsicht auf Lagerhaltungs-, Bestell- und Produktionskosten optimiert.
Was macht ein erfolgreiches Bestandsmanagement aus?
Von entscheidender Bedeutung für ein erfolgreiches Bestandsmanagement ist es möglichst alle Einflussfaktoren und bekannten Informationen einzubeziehen um möglichst genaue Voraussagen und Planungen zu treffen. Dabei spielen vor allem die Logistik und Absatzplanung eine große Rolle.
Zum Beispiel gibt es mit der Ersatzteillogistik und dem Retourenmanagement in der Logistik zwei Bereiche, die es bei einer erfolgreichen Bestandsanalyse und später in der Optimierung zu berücksichtigen gibt.
Präzise Absatzprognosen ermöglichen eine langfristige Planung. Dabei gilt: Je präziser die Prognosen, desto besser ist die Organisation und Lieferfähigkeit eines Lagers. Falsche Vorhersagen können dagegen zu Lieferengpässen, Stock-Outs oder Überbestellungen führen.
Um also die Verbesserungen im Bestandsmanagement zu ermöglichen werden Informationen aus den verschiedensten Sektoren eines Unternehmens benötigt.
Was sollte eine Software bieten?
Nach welchen Kriterien und Kennzahlen strukturieren Sie Ihren Bestand? Ein Bestandsmanagementsystem sollte auf Ihr Unternehmen abgestimmt sein. Außerdem sollte es auch möglich sein mehrdimensionale Strukturen zu verwenden. Solche Dimensionen könnten zum Beispiel Regionen oder Kundengruppen sein.
Die Ermittlung von Über- oder Unterdeckungen und eine damit verbundene automatische Generierung von Bestell- und Produktionsvorschlägen unterstützt Sie bei der Planung und ermöglicht zusätzlich manuelle Anpassungen durch den Benutzer, auch Management by Exception genannt.
Um Lagerkosten zu minimieren sollten Artikel dann verfügbar sein, wenn diese auch tatsächlich nachgefragt werden. So etwa bei saisonalen Artikeln in der Fashion Branche. Eine intelligente Software berücksichtigt sämtliche beschaffungsrelevanten Daten, wie zum Beispiel Kapazitäten des Produzenten oder Lieferzeiten, und errechnet daraus einen optimalen Bestelltermin.
Erweitern Sie Ihr ERP-System mit einer geeigneten Software und führen Sie eine passende Bestandsanalyse durch, so lässt sich Ihre Lagerstruktur weiter optimieren.